Claudia Dorfmüller und Flavia Spichtig

Wenn du mich ansiehst, siehst du dich.

Die dargestellten Masken bilden Personen ab, die sich auf Parties fotografieren liessen. Die daraus entstanden Fotos sind im Internet öffentlich zugänglich. Für unsere Arbeit griffen wir auf diese fremderzeugten Bilder zurück: wir reduzierten sie ins Schwarzweisse, kehrten sie zu einem Negativ und wandelten sie in Masken um.

Bei einer Party hingen diese an einer Wand, wobei die Möglichkeit bestand sich eine Maske aufzusetzen – sich eine neue Identität zu schaffen, sich zu verbergen, jemanden zu spielen, etwas darzustellen. Ganz offensichtlich wurde hier das so-tun-als-ob zelebriert.

Der Ausdruck der Gesichter ist einem genauso fremd wie bekannt und scheint in irgendeiner Weise genormt zu sein. Vielleicht erinnern sie einen auch an sich selbst. Gleichzeitig sind diese Masken eine Zurückführung der Partyfotografie an seinen Ursprungsort. Gut möglich, dass die getragenen Masken wiederum im Internet ersichtlich werden. Ein Kreis. Ein Spiel. Ironie.

Die gezeigte Diashow ist eine Fortsetzung, eine Überarbeitung der oben beschriebenen Situation. Auf den Dias werden die Masken nur von einer Person getragen, es gibt keine Einwirkung von Aussen. Sie bleiben reduziert auf Maske und Körper – Identität und Körper. Es bleibt die Frage, wem der Betrachter gegenüber steht. Es könnten auch Variationen seiner selbst sein.

Flavia Spichtig/ Claudia Dorfmüller

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